Qualitätsmanagement (QM) im Produktionsverbund
Das Qualitätsmanagement in der Kfz-Zulieferbranche
hat, bedingt durch die in den letzten Jahren gestiegenen Anforderungen
der Automobilhersteller, ein hohes Niveau erreicht. Gerade in der Automobilindustrie
ist noch immer eine hohe Arbeitsteilung zwischen den Abnehmern und Zulieferern
zu beobachten: Abnehmer von Komponenten setzen häufig das Design und
damit technologische und qualitative Anforderungen bis ins Detail ohne
frühzeitige Beteiligung der späteren Zulieferer fest. Zulieferbetriebe
werden für viele Komponenten erst nach Erstellung genauer Konstruktionszeichnungen
eingebunden. Eine übergreifende Qualitätsplanung und -lenkung,
bei der die Zulieferbetriebe beteiligt sind, wird in den seltensten Fällen
realisiert.
Die mangelnde Einflußnahme auf die
Produktentwicklung durch den eigentlichen Hersteller der Bauteile führt
dabei oftmals zu einem langwierigen Prozeß der Prozeßoptimierung
und Fehleranalyse, was einen erheblichen Kostenaufwand und zeitliche Verzögerungen
bei Abnehmer und Zulieferer bedingt.
Hier ist es wichtig Maßnahmen zu
einzusetzen, die eine unternehmensübergreifende Kommunkation im Produktionsverbund
gewährleisten. Ziel des Verbundvorhabens war es in den Jahren 1994
- 1996, sowohl für direkte Zulieferungen als auch bei Zulieferungen
über Systemlieferanten geeignete Mittel zu konzipieren und in der
betrieblichen Praxis einzusetzen.

Zum einen wurden die Informationsflüsse
im und zwischen den Unternehmen und derern Auswirkung auf die Kooperation
im Zulieferverbund untersucht und angepaßt. Dabei wurden neben ablauforganisatorischen
auch DV-technische Aspekte betrachtet.
Besonderes Gewicht bei der Produktion
eines hohen Qualitätsstandards besitzt der Faktor Mensch: Maßnahmen
zur verbesserten Mitarbeitermotivation sowie zum Vorschlags- und Verbesserungswesen
bildeten einen weiteren Schwerpunkt des Projektes.
Ergebnisse des Projektes:
Kooperationsformen für unterschiedliche
Zuliefersituationen in der Kfz-Branche, bezogen auf ausgewählte QM-Elemente
von Abnehmer und Zulieferer. Hierzu zählen:
-
Reorganisation und Optimierung von inner-
und zwischenbetrieblichen Informationsprozessen.
-
Bildung von firmenübergreifenden Projektgruppen
zur kontinuierlichen Verbesserung im Produktionsverbund.
-
Aufbau von Regelkreisen zur kontinuierlichen
Qualitätsverbesserung durch eine kooperative Lieferantenbewertung
im Produktionsverbund.
-
Kommunikationsmodelle, bei der die formale
Kommunikation durch informelle Kommunikationsstrukturen abgelöst werden.
-
Qualifizierungs-, Motivations- und Schulungskonzepte
unter Berücksichtigung des Erfahrungswissen der Mitarbeiter.
Beteiligte Partner:
Hochschulinstitute:
-
Institut für Fertigungstechnik und Spanende
Werkzeugmaschinen (IFW), Universität
Hannover
-
Institut für Integrierte Produktionstechnik
Hannover (IPH)
-
Institut für Umformtechnik und Umformmaschinen
(IFUM), Universität Hannover
-
Institut für Arbeitswissenschaft, LAS
Universität Bochum
Beteiligte Industrieunternehmen:
-
Allibert GmbH, Peine
-
Fahrzeugbau GmbH Geisa, Geisa/Rhön
-
HANOMAG AG, Hannover
-
Linde AG, Werksgruppe Flurförderzeuge
und Hydraulik, Wiesbaden
-
Paul Zitzmann GmbH&Co. KG, Stockheim
-
Rockwell-Golde, Frankfurt a. M.
-
Volkswagen AG, Hannover
-
SKL Motoren- und Systemtechnik AG, Magdeburg
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© 1998 Karsten
R. Hennig, letzte Änderung: 08.00